Mittwoch, 19. März 2014

Düngung der Pflanzen Teil 1

Versalzung und Wasserqualität

Ursachen der Versalzung und ihre Folgen
Unter einer Versalzung des Bodens versteht man eine überhöhte Anreicherung von Salzen in der Bodenlösung. Zu einer Salzanreicherung kommt es vor allem durch eine zu starke mineralische Düngung und die Verwendung salzhaltigen Gießwassers.
Symptome sind Wachstumsstockungen, Chlorosen und Verbrennungen an den Blättern (Nekrosen) sowie welkende Pflanzen und ein vorzeitiger Blattfall.

Hauptnährelemente

Stickstoff (N)
Stickstoff wird vorallem zum Aufbau von Eiweißen und Chlorophyll benötigt. Daher gilt Stickstoff als "Motor" des vegetativen Wachstums.
Bei Stickstoffmangel kommt es zu Vergilbungen (Chlorosen) der Blätter.  Da Stickstoff in der Pflanze gut beweglich ist, wird er bei nicht ausreichender N- Ernährung aus den älteren in die jüngeren verlagert, so dass die Mangelsymptome zuerst an den älteren Blättern auftreten.




Die mangelhafte Chlorophyllbildung führt über die Hemmung der Phytosynthese zu Kümmerwuchs. Eine überhöhte Stickstoffdüngung macht sich allgemein in einem üppigen Wachstum und der Bildung von dunkel- bis schmutzig grünen großen Blättern bemerkbar, wobei das Blattgewebe schwammig und weich wirkt.
Es kommt zu einer Verringerung der Standfestigkeit krautiger Pflanzen und einer erhöhten Anfälligkeit gegenüber Pilzkrankheiten und saugenden Insekten.
Es gibt folgende Stickstoffdünger:
Ammoniumdünger: Ammoniak, Schwefelsaures Ammoniak.
Nitratdünger: Kalksalpeter.
Ammonnitratdünger: Kalkammonsalpeter, Ammonsulfatsalpeter.
Amiddünger: Harnstoff, Kalkstickstoff.
N-Depotdünger: Crotodur, Isodur, Floranid.
Organische N- Dünger: Hornmehl, Horngrieß, Hornspäne.
Nitrat ist für die Pflanze schnell verfügbar, anderst ist es mit Ammoniak, Harnstoffe etc., da diese erst in Nitrat umgewandelt werden müssen.

Phosphor (P)
Die Pflanze benötigt Phosphor vor allem zum Aufbau von Eiweiß (Enzyme!) und der DNS. Daneben fördert er vor allem die Blüten- und Fruchtbildung.
Bei Phosphormangel ähneln die Symptome denen bei N-Mangel. Die Pflanze zeigt ein gehemmtes Wachstum mit entsprechend verringerter Blüten- und Fruchtbildung. Da Phosphor in der Pflanze gut beweglich ist, wird er bei Mangel aus den älteren in die jüngeren Blätter verlagert, sodass die Mangelsymptome zuerst an den älteren Blättern auftreten. Den P-Mangel erkennt man an einer roten Färbung der Blattunterseite.



Eine überhöhte P- Düngung führt im allgemeinen nicht direkt zu einer Schädigung der Pflanze, da Phosphor im Boden festgelegt wird. Die Auswirkungen sind vielmehr indirekter Natur, in dem die Verfügbarkeit anderer Nährstoffe beeinträchtigt wird.

Kalium (K)
Im Gegenatz zu anderen Nährelementen wird Kalium nicht in die organische Substanz eingebaut, sondern hauptsächlich in den Vakuden gespeichert. Damit steigert es über die Ernährung der Zellsaftkonzentration den osmotischen Wert der Zelle, sodass die Wasseraufnahme verbessert und das aufgenommene Wasser stärker vor Verdunstung geschützt, d.h. besser ausgenutzt wird.
Kalium ist somit ganz wesentlich an der Regulierung des Wasserhaushaltes der Pflanze beteiligt, sowie die Standfestigkeit, Frostresistenz und resistenz gegenüber pilzlichen Schaderregern und saugenden Insekten.
Kaliummangel führt zu einer erhöhten Transpiration und einer gehemmten Wasseraufnahme, sodass es zu Wassermangel kommen kann. Chlorosen, die später in Nekrosen übergehen, beginnen an den Blattspitzen und Blatträndern. Da Kalium in der Pflanze sehr gut beweglich ist, wird es bei Mangel aus den älteren in die jüngeren Blätter verlagert, sodass die Mangelsymptome zuerst an den älteren Blättern auftreten.

  
Überschusssymptome sind Salzschäden (Verbrennungen).
Es gibt folgende Kaliumdünger:
40er, 50er, 60er Kali, Schwefelsaures Kali.

Magnesium (Mg)
Als wichtiger Baustein für das Chlorophyll ist das Magnesium für die Phytosynthese unentbehrlich. Daneben fördert es zahlreiche Stoffwechselvorgänge, wie z.B. Atmung und Eiweißaufbau.
Magnesiummangel hemmt vorallem die Photosynthese. Beginnend von der Blattmitte her werden die Blätter chlorotisch und später nekrotisch.
Dabei bleiben die Blattadern grün. Die Mangelsymptome treten zuerst an den älteren Blätter auf.




Die Gefahr der Überdüngung mit Magnesium ist gering.
Es gibt folgende Magnesiumdünger:
Kieserit, Bittersalz.

Calcium (Ca)
Calcium ist ein wichtiger Baustein der Zellwände. Daneben ist es für zahlreiche Prozesse, wie Atmung, Zellteilung und -streckung notwenig.
Durch Calciummangel ist die Wurzelbildung und das Wachstum der Pflanze gehemmt. Die Mangelsymptome erscheinen zuerst an den jüngeren Pflanzenteilen. Wegen der schlechten Zellwandausbildung kommt es zum Zusammenbruch des Gewebes. Die Folge ist es ein hakenförmiges Abknicken von Trieben und Blütenstielen.



Direkte Schäden durch Ca- Überschuss sind nicht bekannt. Indirekte Schäden können durch die Hemmung der Verfügbarkeit anderer Nährelemente entstehen. So wird z.B. die Phosphor-Verfügbarkeit verschlechtert, indem es zur Bindung von Phosphaten kommt.
Es gibt folgende Calsiumdünger:
Kohlensaures Kalk (Dümgekalk)

Schwefel (S)
Schwefel dient der Pflanze vor allem zum Aufbau von Eiweiß. Daneben fördert es zahlreiche Stoffwechselvirgänge.
Schwefelmangel äußert sich ähnlich dem N-Mangel. Im Unterschied zum N-Mangel treten S-Mangelsymptome zuerst an den jüngeren Blättern auf, da Schwefel in der Pflanze nicht so gut beweglich ist.     



Schäden durch überhöhte Schwefelkonzentrationen treten kaum auf. Schädlich können zu hohe Schwefeldioxidgehalte (SO²) in der Luft werden.

Spurennährelemente

Eisen (Fe)
Dient über die Steuerung von Enzymaktivitäten vor allem dem Chlorophyll- und Eiweißaufbau sowie der Atmung. Bei Eisenmangel beginnen an den jüngeren Blätter Chlorosen.Bei starkem Mangel gehen die Blätter ins Weiße über und die Blattadern sind grün.



Es gibt folgende Fe- Dünger:
Eisensulfat. Fe - Chalat.

Mangan (Mn)
Dient dem Chlorophyll- und Eiweißaufbau. Manganmangel erkennt man an  dem punktförmigen Chlorosen zwischen den Blattadern der mitteren und älteren Blätter.
Es gibt folgende Mn- Dünger:
Mangansulfat, Mn - Oxid.

Zink (Zn)
Bildet Chlorophyll und Auxin. Bei Zinkmangel beginnen die Chlorosen an den jüngeren Blättern.





Es gibt folgende Zn - Dünger:
Zinksulfat, Zn - Oxid.

Kupfer (Cu)
Fördert den Chlorophyllaufbau und die Phytosynthese. Bei Kupfermangel beginnen an den jüngeren Blätter Chlorosen und eine Weißfärbung.
Es gibt folgende Cu - Dünger:
Kupfersulfat, Cu - Oxid.

Bor (B)
Ist beteiligt am Aufbau der Zellwände. Fördert die Blüten- und Fruchtbildung. Bei Bormangel verkrüppeln die jungen Blüten, Blätter und Früchte.




Es gibt folgende Bordünger:
Borax, Borsäure.

Molybdän (Mo)
Fördert den Aufbau von Nitrat in der Pflanze und die N-Bindung der Knöllchenbakterien. Bei Molybdänmangel beginnen Chlorosen an den jüngeren Blättern.
Es gibt folgende Molybdändünger:
Natrium- und Ammonium - Molybdat.

Clor (Cl)
Trägt u.a. zur Ernährung des osmotischen Wertes bei. Clormangel ist nicht bekannt. 




   

  


   

  





  



 


 

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