Dienstag, 4. März 2014

Gartenkalender: Januar

Die Silvesterknaller sind verglüht und das neue Jahr beginnt. Auch wenn die Nächte kalt und der Boden teilweise gefroren oder zugeschneit ist, die Tage werden mit jedem Tag länger und die Vorfreude auf den Frühling und den Beginn der Gartensaison wächst. Jetzt ist es Zeit, zu planen, Saatgut- und Gartenkataloge zu wälzen, einige Winterarbeiten im Garten sowie erste Aussaaten durchzuführen. 

Jetzt Wühlmäuse bekämpfen 

Wühlmäuse sind bei Gärtnern und Hobbygärtnern nicht gerade beliebt, denn nicht nur, dass sie sich durch die Erde wühlen, um Würmer und Käfer zu finden (wie es die geschützten Maulwürfe tun), sondern sie fressen Pflanzenwurzeln (junge Obstgehölze sind besonders gefährdet!), Knollen und Zwiebeln, die man im Herbst gepflanzt hat. Oft wird der Rasen bzw. die Wiese komplett unterwühlt und man sinkt ein, wenn man darüber geht. 


Wer Wühlmäuse bekämpfen will, hat im Januar gute Chancen, denn da in den Wintermonaten das Nahrungsangebot in der Natur knapper ist, reagieren die Tiere gut auf Köder in Köderfallen (z. B. die Wühlmausfallen von Neudorff), die man mit einem Stück Möhre, Apfel, Sellerie oder Löwenzahnwurzel präpariert und in den geöffneten Gang stellt. Derartige Wühlmausfallen mit Ködern kann man im Prinzip aber das ganze Jahr einsetzen.


Vorsicht Schneelasten 

Zwar hat der Januar oft schöne, warme Tage zu bieten, genauso sind aber auch Schneechaos und schwere Schneelasten auf Sträuchern, Bäumen sowie Dächern von Gewächshäusern und Frühbeeten möglich. Um Schneebruch zu vermeiden, sollten der Schnee abgeschüttelt bzw. abgekehrt werden. 

Obst - Schutz vor Frostrissen

 
Eine Schneedecke bietet Schutz vor allzu tiefen Frösten im Wurzelbereich. Fehlt sie, dann können die Wurzeln erhebliche Schäden erleiden. Besonders gefährdet im Obstgarten sind Beerensträucher, Quitten, Birnen auf Quittenunterlagen, Pfirsiche, Aprikosen und Erdbeeren. Man kann sie jedoch schützen, indem man eine Mulchschicht aufbringt. Geeignete Materialien sind beispielsweise Mischlaub, Schreddergut, Strohhächsel oder Rindenmulch. Am besten bringt man die Mulchschicht erst auf, wenn der Boden bereits angefroren ist. Das hat einerseits den Vorteil, dass sich an diesem geschützten Ort keine Mäuse einnisten und andererseits bleibt der Boden im Frühjahr länger kalt, was eine zu frühe und damit frostgefährdete Blüte verhindert. 

Damit Baumstämme durch Temperaturunterschiede keine Frostrisse bekommen - das passiert, wenn die Sonne auf eine Seite des Stammes bei sehr kalten Lufttemperaturen scheint -, streicht man sie mit einem speziellen Baumanstrich (Kalkanstrich). Bio-Baumanstrich von Neudorff

Gemüse:

Bei der Anbauplanung an Fruchtwechsel und Kulturfolge denken.

Bald wird in Garten-/Samenfachgeschäften und Tauschbörsen das frische Saatgut für die kommende Gartensaison angeboten. Vor dem Kauf wird überlegt, wie man heuer seine Beete belegen und welche Sorten man anbauen möchte. Bei der Planung sollte berücksichtigt werden, dass man sowohl innerhalb eines Jahres als auch von Jahr zu Jahr zwischen Gemüsen unterschiedlicher Familien wechselt, damit sich Krankheiten und Schädlinge, die innerhalb einer Pflanzenfamilie auftreten, nicht ausbreiten können.


Auch die Gründüngung muss in die Planung einbezogen werden. Beispielsweise: Zur gleichen Pflanzenfamilie, nämlich den Kreuzblütern, gehören Rettich, Kohlrabi, Radieschen, Kresse und alle Kohlarten, aber auch die Gründüngungspflanzen Raps, Senf und Ölrettich. Auf diese kohlverwandten Gründüngungspflanzen verzichtet man daher im Gemüsegarten.

Keine Asche auf den Kompost

Die Qualität des Kompostes hängt von der Qualität der Ausgangsmaterialien und von der richtigen Kompostierung (extra Post) ab. Asche gehört nicht auf den Kompost, das gilt sowohl für Kohlen- als auch für Holzasche, denn beide können durch die Konzentrierung bei der Verbrennung zu einer Anreicherung von Schwermetallen im Kompost und damit im Gartenboden führen

Saatgut vom Vorjahr
 
Gemüsesaatgut vom Vorjahr ist in der Regel noch ausreichend keimfähig, wenn frisches Qualitätssaatgut gekauft wurde und man es kühl und trocken gelagert hat. Nur eine kurze Haltbarkeit hat Saatgut von Kerbel, Schnittlauch, Pastinak und Schwarzwurzel. 

Unter Glas und Folie

Gemüse:
 
Termingerechte Aussaat von Gemüsen für das Kleingewächshaus Bereits Ende Februar/Anfang März können Kopfsalat, Kohlrabi und Rettich ins ungeheizte Kleingewächshaus gepflanzt werden. Wer die entsprechenden Jungpflanzen selbst heranziehen möchte, muss Kopfsalat und Kohlrabi ab etwa Mitte Januar und Rettich ab etwa Ende Januar aussäen. Die Temperatur während der Keimung beträgt am besten 18 bis 20 Grad Celsius, bei Kopfsalat sollte sie sogar noch etwas tiefer liegen. Wichtig für die Anzucht ist vor allem ein heller Platz. Am besten wäre natürlich ein geheiztes Gewächshaus oder ein beheiztes Vermehrungsbeet innerhalb eines Gewächshauses. Bei Aussaaten auf der Fensterbank kann die Anbringung einer speziellen Pflanzenleuchte sinnvoll sein - normale Glühlampen sind nicht geeignet, da ihr Lichtspektrum nicht dem Bedarf von Pflanzen entspricht.

Zimmerpflanzen und überwinternde Kübelpflanzen
 
Um diese Jahreszeit werden Zimmerpflanzen und Kübelpflanzen - nicht zuletzt wegen der trockenen Heizungsluft und wegen des schwächeren Pflanzengewebe aufgrund von Lichtmangel - gerne von Schädlingen wie Blattläuse, Spinnmilben und Weiße Fliege befallen. Abhilfe schafft Abspritzen mit Wasser (in der Badewanne), Zerdrücken und/oder Sprühen mit Kaliseife-Präparaten. ( Spruzit Schädlingsfrei (Biologisch) )

Stauden
 
Einige Stauden, die zu den Kaltkeimern gehören, werden (spätestens) im Januar oder Februar ausgesät (z. B. Eisenhut, Adonisröschen, Enzian, Küchenschelle, Trollblume), denn sie benötigen einen mehrwöchigen Kältereiz (“Stratifikation”) bei 2 bis 8 Grad Celsius, um keimen zu können. Diese Stratifikation kann vor der Aussaat im feuchten, kühlen Sand passieren oder man sät aus und stellt die Aussaten in ein gerade frostfreies Gewächshaus, Frühbeet, Gartenhaus o. ä.










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